In den Herbstferien wagten wir uns mal wieder auf unbekanntes Terrain. Dieses Mal ging es nach Estland, ein naturfotografisch noch recht unbeschriebenes Blatt. Man muss sagen, Estland hat für den Naturfreund viel zu bieten: weite verwunschene Wälder, die das Herz des Pilzsammlers höher schlagen lassen, unberührte Ostseeküste z.B. im Lahemaa oder im Matsalu Nationalpark sowie eine artenreiche Vogel- und Säugetierfauna. In den estnischen Wäldern kommen noch Wolf, Luchs und Braunbär vor. Einen Braunbären abzulichten war auch eines der hauptsächlichen Ziele der Reise und so verbrachten wir zwei Nächte in den von NaTourEst angebotenen „Bärenhides“ in der Alutaguse Region im Nordosten von Estland. Und tatsächlich war in der Dämmerung an beiden Abenden jeweils ein Bär zu bewundern. Leider hatte sich der Hauptdarsteller etwas Zeit gelassen mit seinem Auftritt - es war schon sehr dunkel und die ISO-Werte mussten an den Anschlag gedreht werden um noch einigermaßen vernünftige Bilder zu kriegen. Aber schon allein die Möglichkeit den behäbigen Riesen in aller Ruhe zu beobachten war die Mühe wert und ein rundherum großartiges Erlebnis. Auch Marderhunde besuchen die Fütterungen an den Hides, sie nutzen die Gunst der Stunde solange sich noch kein Bär blicken lässt und bieten dem Fotografen einen willkommenen Zeitvertreib und zusätzliche Motive.