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Wir waren mal wieder in Spanien unterwegs, zu vielfältig ist die Tierwelt und zu verlockend die Foto-Möglichkeiten mit tollen Fotohides, die mittlerweile zur Verfügung stehen von einer stattlichen Zahl von Anbietern. Unser erstes Ziel war die Sierra de Gredos – hier hatten wir es vor allem auf eine Reihe von Singvogelarten und die imposanten Iberischen Steinböcke abgesehen. Hier gibt es allerdings keine Fotohütten und man muss von sich die Motive selbst erarbeiten. Die hochgelegene Plataforma de Gredos mit einem angeschlossenen Netz an Wanderwegen stellt hierfür einen hervorragenden Ausgangspunkt dar. Mit etwas Ruhe und Geduld kann man hier auf knapp 2000 Meter Höhe zu Bildern von Ortolan, Zippammer, Steinschmätzer, Blaukehlchen und weiteren Arten kommen. Nach drei Tagen ging es weiter in die Sierra de San Pedro in der Extremadura nahe der portugiesischen Grenze. Mit Hilfe der dort ansässigen Foto-Anbieter konnten wir Aufnahmen von Zwergadler, Wanderfalke, Schwarzmilan und Rötelfalke realisieren. Das Highlight der Reise hatten wir uns für den Schluss aufgehoben: die Pardelluchse von Peñalajo. Obwohl wir uns fotografisch vielleicht noch etwas mehr erhofft hatten, v.a. etwas öfter die Luchse zu Gesicht und vor die Linse zu bekommen, waren wir im Endeffekt doch ganz zufrieden mit den Resultaten. Wieder eine gelungene Runde auf der Iberischen Halbinsel und wie beim letzten Mal kann es auch diesmal nur heißen: ¡Hasta la próxima!
Tagelang bei Minusgraden auf einem windigen Bergpass ausharren, in der Hoffnung, dass vielleicht ein- oder zweimal ein Vogel vorbeifliegt, klingt erst mal nicht so verlockend. Doch wenn es sich bei diesem Vogel um einen adulten Bartgeier handelt und die Chance besteht, dass er sich aus kürzester Distanz vor einem beeindruckenden Alpenpanorama fotografieren lässt, sieht die Sache schon etwas anders aus. Es ist schon lange kein Geheimnis mehr, dass genau diese Möglichkeit auf dem Gemmipass im schweizerischen Wallis besteht. In der Regel braucht es jedoch reichlich Zeit, Geduld und Durchhaltevermögen, um zu den gewünschten Bildern zu kommen. Da trifft es sich gut, dass man sich die Wartezeit auf den Geier im Smalltalk mit anderen Fotografen und dem ein oder anderen „fotografischen Beifang“ verkürzen kann. Kaum weniger imposant als der Bartgeier sind nämlich die majestätischen Steinadler. Immer wieder kann man das ortsansässige Paar beim Segelflug in oft großer Höhe beobachten. Manchmal kommen sie auch etwas näher und ziehen ihre Bahnen um die Gipfel der Plattenhörner. Einmal meinte es einer der Adler besonders gut mit uns und entschied sich zu einem sehr nahen Anflug direkt auf Augenhöhe. Darüber hinaus gibt es dort oben sehr zutrauliche Alpendohlen, Alpenbraunellen und Schneesperlinge. Im Nachhinein waren wir sehr glücklich darüber, dass das Wetter nicht so „gut“ war mit oftmals bedecktem Himmel sowie leichtem Schneefall, was es uns ermöglichte stimmungsvolle winterliche Aufnahmen von den Kleinvögeln zu realisieren.
Unglaublich, wie die Zeit vergeht. Genau 15 Jahre ist es her, dass wir das letzte Mal auf der Vogelinsel in der nördlichen Agäis waren. Zwischenzeitlich hat die Welt einige Krisen erlebt, die Griechenland und insbesondere Lesbos zum Teil besonders hart getroffen haben. Da war es beruhigend festzustellen, dass sich auf Lesbos, zumindest aus dem oberflächlichen Blickwinkel eines Besuchers, nicht viel verändert hat im Vergleich zu früher. Das gilt vor allem für die Natur mit einem Arten- und Individuenreichtum, der in Deutschland nicht mehr zu finden ist. Bei uns ist beispielsweise die Haubenlerche mittlerweile eine vom Aussterben bedrohte Art, auf Lesbos ist sie wahrscheinlich der häufigste Vogel überhaupt. Außerdem findet man noch allerorts Insekten. An einer Stelle an der Küste mit ein paar Quadratmetern Strandflieder wimmelte es von Schmetterlingen - ganz früh am nächsten Morgen hatten wir das Glück dort zwei noch ruhende Exemplare des Schwalbenschwanzes zu finden und ausgiebig fotografieren zu können. Überhaupt hatten wir immer wieder viele besondere Naturerlebnisse, die wir auch oft fotografisch festhalten konnten. Da wären beispielsweise zu nennen: Jungfüchse vor ihrem Bau, eine in schönster Positur singende Türkenammer, ein kooperativer Steinkauz und ein Schwarzstorch, der sich bis auf wenige Meter dem Auto näherte. Für uns ist Lesbos einfach ein Fleckchen Erde, den wir ins Herz geschlossen haben und bestimmt auch noch mal wieder besuchen werden.
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