Etwas wehmütig denken wir zurück an unser langes Wochenende auf dem Niederhorn. Die atemberaubende Landschaft im Berner Oberland, die kooperativen Steinböcke und die frischen Temperaturen auf rund 2000m Meereshöhe – welch eine Erholung im Vergleich zum „Backofen Vorderpfalz“ im Sommer 2018!
Nachdem unser Niederhorn-Wochenende mit Regenschauern und sich hartnäckig haltenden Nebelbänken begonnen hatte, klarte es im Laufe des Montags auf und am Dienstag (unserem Abschlusstag) genossen wir dann endlich noch einen Bilderbuchmorgen mit perfektem Bergwetter. Die Steinböcke auf dem Niederhorn sind zwar recht zutraulich, aber es handelt sich immer noch um Wildtiere, und so sind die Begegnungen mit ihnen keineswegs garantiert und man muss erst einmal suchen bzw. ihr Verhalten und ihre bevorzugten Stellen kennen, bevor man sich ans Fotografieren machen kann.
Hier ist es ratsam, die mitzuschleppende Fotoausrüstung etwas auszudünnen. Denn das Berg- und Tallaufen auf dem sog. Güggisgrat zwischen Niederhorn und Gemmenalphorn bringt einige Höhenmeter mit sich und man ist froh über jedes Gramm weniger, zumal man ja auch noch Wasser, Proviant, Regenschutz etc. mit sich rumtragen muss. So verzichteten wir z.B. auf Stative und große Festbrennweiten – das 4.0/400 DO, ein Telezoom und ein Weitwinkelzoom erwiesen sich als guter Kompromiss in Sachen Gewicht bei der Fotoausrüstung. Generell ist man bei den Steinböcken mit Zoom-Objektiven besser beraten als mit einer Festbrennweite. Da sie meist in kleineren Gruppen unterwegs sind, ergeben sich immer wieder wechselnde Situationen – vom Porträt bis zur Actionszene mit mehreren Tieren – und man ist froh, wenn man schnell darauf reagieren kann.