Frei nach Motto âWenn du nichts Nettes sagen kannst, sagâ lieber gar nichtsâ hĂ€tte es fast keinen Blog-Eintrag zur schottischen Isle of Mull gegeben. Mit etwas Abstand und nach Durchsicht der Bilder, sind aber doch ein paar Aufnahmen und Erkenntnisse dabei, die man herzeigen bzw. weitergeben kann.
Anfangs waren wir jedoch recht enttĂ€uscht, da sich unsere fotografischen PlĂ€ne gröĂtenteils nicht realisieren lieĂen. Das als âEagle Islandâ bekannte Mull, wo Stein- und Seeadler-Beobachtungen quasi an der Tagesordnung sein sollen (klar, das Fotografieren steht noch mal auf einem anderen Blatt), erwies sich als nahezu âadlerfreiâ. Nur auf die Seeadler, die von Mull Charters mit ausgeworfenem Fisch angelockt werden, war Verlass. Doch hier standen (im wahrsten Sinne des Wortes) andere Probleme im Vordergrund. Das kleine Boot war mit 12 Personen einfach zu voll, um einen vernĂŒnftigen Aktionsradius fĂŒr Flugaufnahmen zu haben. Und stĂ€ndig eine Maggie Thatcher Frisur anstelle des Adlers im Bild zu haben, war nicht im Sinne des Erfinders. Ein weiterer Punkt, die Uhrzeit: Vormittags um 10 Uhr beginnt die Ausfahrt â entweder ist es sonnig und das Licht grauenhaft grell oder es ist trĂŒb und alles verschwimmt im Einheits-Grau. Man kann ĂŒbrigens die ganze Tour auch im guten Abendlicht und mit wenigen Personen haben, aber das kostet dann richtig. Unter genau den gleichen Gesichtspunkten lohnt auch eine regulĂ€re Bootstour zu den âPuffinsâ nach Lunga oder Staffa fĂŒr ernsthafte Fotografen eigentlich wenig. Was tun also, ein bisschen Fotopirsch mit dem Auto als rollendem Tarnzelt geht doch eigentlich immer⊠aber nicht auf Mull, insbesondere im bergigen Nordteil der Insel mit seinen unĂŒbersichtlichen und engen Single-track roads. In der Nebensaison mag es hier vielleicht relativ ruhig sein, aber im Hochsommer ist ordentlich was los und so verging uns ziemlich schnell der SpaĂ an der zusĂ€tzlichen Autofahrerei.